Auch ohne Orchester-Proben einiges zu tun

Was machen eigentlich die Musikerinnen und Musiker des Musikvereins Ketsch, wenn sie derzeit nicht gemeinsam proben können und auf keine Auftritte stattfinden? – Nun, sie üben natürlich weiter zuhause mit ihrem jeweiligen Instrument, denn abgesehen von dem bekannten Spruch „Übung macht den Meister“, ist es bei den Blasinstrumenten so, dass es für die Tonbildung entscheidend auf den Ansatz, die Lippenspannung und die Atemtechnik ankommt. Und wichtig hierfür ist regelmäßiges Üben. „Das kann man sich ähnlich wie im Sport vorstellen“, erläutert der 1. Trompeter Alexander Schulz.

Bildunterschrift: 1. Trompeter Alexander Schulz weiß, wie die Musiker die probefreie Zeit sinnvoll nutzen können. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

„Wer wochenlang nur am Schreibtisch sitzt, kann keinen Marathon laufen. Das regelmäßige Üben ist das Training der Musiker. Und wenn man vielleicht einmal eine gewisse Zeit nicht so viel üben konnte, merkt man dies etwa bei einer Probe oder einem längeren Auftritt recht schnell, wenn dann der Ansatz nachlässt und es schwerer wird, die Töne sauber zu treffen.“

Aber auch neben dem Üben gibt es für die Musiker des Musikvereins Ketsch einiges zu tun. „Die probefreie Zeit nutzen viele Musiker, um ihre Instrumente gründlich zu reinigen und zu überholen. Vieles kann man als Musiker selbst machen, nur zu größeren Reparaturen müssen die Instrumente zum Instrumentenbauer in die Werkstatt. Ein wenig handwerkliches Geschick und Erfahrung gehört aber natürlich auch dazu“, so Schulz. – Und dann gibt es auch noch den großen Arbeitsbereich der Noten. Die probefreie Zeit bietet sich dazu an, endlich einmal die eigene Notenmappe „auf Vordermann“ zu bringen, die Mappe zu sortieren und beschädigte Notenblätter zu reparieren. Notenwart Klaus Zorn hofft, dass möglichst viele Musiker die Gelegenheit nutzen und hier Ordnung schaffen. Dann werden vermutlich auch wieder einige Notenblätter den Weg zurück ins Archiv finden, die z.B. nach einem Konzert in der Mappe „vergessen“ wurden.

Und auch die beiden Dirigenten Patrick Wewel und Julian Wittig sind keineswegs untätig, sondern machen sich derzeit viele Gedanken über die Programmgestaltung und Werke, die neu angeschafft oder wieder einmal aus dem Archiv geholt werden sollten.

„Wir wissen natürlich auch nicht was kommt“, so Schulz. „Aber wenn irgendwann doch wieder eine gewisse Normalität eintritt und Proben und Auftritte wieder möglich sind, dann wollen wir darauf jedenfalls bestens vorbereitet sein.“