Umfangreiches Repertoire erarbeitet

„Was macht ihr eigentlich in den Proben, wenn bei euch kein großes Konzert ansteht?“ – Eine Frage, die Pressewart Alex Schulz häufig gestellt bekommt und auf die er eine ganz einfache Antwort parat hat: proben! Denn auch in diesem Jahr hatte gleich im Anschluss an das Frühjahrskonzert wieder die Vorbereitung auf die laufende Freiluftsaison begonnen. Der Musikverein 1929 Ketsch tritt im Sommer bei einer Vielzahl von Veranstaltungen in Ketsch und Umgebung auf und hierfür bedarf es eines umfangreichen Repertoires. Dieses reicht von Marsch und Polka, über Schlager und Rockhits, Swing und Jazz bis hin zu Filmmusik und konzertanten Werken.
„Die Noten richtig vom Blatt zu spielen und keine Vorzeichen zu vergessen, das alleine reicht nicht aus, wenn man tatsächlich „Musik“ machen will“, erklärt Schulz. „Der jeweilige Charakter des Musikstücks muss erfasst und etwa auch mit der passenden Tongebung und richtigen Phrasierung von jedem einzelnen Musiker umgesetzt werden. Und der Dirigent muss die einzelnen Register zu einem Ganzen zusammenführen.“ Der 1. Trompeter weiß, wovon er spricht, schließlich ist er nicht nur seit Jahrzehnten im Musikverein 1929 Ketsch aktiv. Daneben spielt er als gefragter Aushilfs- und Gastmusiker immer wieder auch in anderen Orchestern mit.

„Und natürlich ist es so, dass leider nicht jeder Musiker bei allen Proben und Auftritten Zeit hat. Die Besetzung der Register kann also immer wieder variieren. Schwierig wird es dort, wo Stimmen nur einzeln besetzt sind oder beispielsweise auch bei Solo-Stellen innerhalb eines Werkes. Dann muss ein Satzkollege einspringen und die Stimme übernehmen, doch ohne entsprechende Proben geht das nicht. Wir bereiten uns genau darauf auch vor. Im Idealfall gibt es für ein Solo immer mindestens zwei Musiker im Register, die dieses spielen können.“

Den Zeitpunkt nach dem großen Frühjahrskonzert hat der Musikverein auch genutzt, um einige Jungmusiker neu in das Gesamtorchester zu holen. „Die jungen Kollegen sind sehr gut ausgebildet und haben schon ihre Erfahrungen im Jugendorchester gesammelt“, so Schulz. „Trotzdem ist für sie hier jetzt alles neu. Aber sie werden ja nicht einfach „ins kalte Wasser geworfen“; die Satzkollegen und die jeweiligen Satzführer stehen immer mit Rat und Tat zur Seite.“

Man darf also gespannt sein auf die Auftritte des Musikvereins 1929 Ketsch in der laufenden Freiluftsaison. Nach dem Vatertags-Auftritt beim Waldfest der Stadtkapelle Hockenheim ist das Gesamtorchester am kommenden Samstag um 16:00 Uhr wieder in Ketsch hören zur offiziellen Eröffnung des Maifestes vor der Rheinhalle.