Dass der „P/A-Wert“, der Quotient aus der Anzahl der Proben und der Zahl der Auftritte, in der Musik eine geläufige Größe wäre, ist nicht bekannt.
Aber wenn man bei Dirigent Patrick Wewel, der das Gesamtorchester des Musikvereins 1929 Ketsch seit nunmehr einem Jahr leitet, einen solchen Wert berechnen würde, dann würde sich sicher eine recht hohe Zahl ergeben. „Von einem P/A-Wert habe ich selbst tatsächlich auch noch nie etwas gehört; vermutlich ist das eher eine Erfindung von Pressesprecher Alexander Schulz“, so Wewel. „Aber es stimmt natürlich, dass wir im letzten Jahr – bedingt durch Corona – leider fast keine Auftritte gehabt haben, bei denen ich vorne am Dirigentenpult stand.“ Positiv zu vermerken ist dabei aber, dass es trotz Corona zahlreiche Proben des Musikvereins gab, die von Wewel geleitet wurden. Diese waren dann zwar oftmals auf eine bestimmte Höchstzahl von Musikerinnen und Musikern beschränkt und wurden jeweils unter Berücksichtigung eines speziell ausgearbeiteten Hygienekonzepts durchgeführt, aber immerhin konnte in diesem Rahmen (Dank der Unterstützung der Gemeinde Ketsch, die dem Musikverein hierfür die große Rheinhalle zur Verfügung gestellt hat) die Probetätigkeit des Musikvereins zumindest teilweise aufrecht erhalten werden. „Aktuell, also seit November, sind aufgrund der Pandemie-Lage wieder überhaupt keine Proben möglich. Und ich gehe davon aus, dass es noch eine gewisse Zeit so bleibt und danach erst wieder langsam, also mit einer beschränkten Anzahl von Musikern, mit den Proben begonnen werden kann“, gibt sich Wewel realistisch. Ein ernstes Problem für die Konzertvorbereitung aber sieht Wewel darin nicht: „Selbstverständlich setze ich voraus, dass jeder Musiker seine Stimme zuhause übt. Und sicherlich wird es dann eine Menge Korrekturbedarf geben, wenn Proben wieder möglich sind. Das betrifft etwa rhythmische Phrasierungen, die Dynamik oder auch schwere Passagen, die die Musiker zuhause gerne nicht in meinem Tempo üben, sondern die sie dann nur so schnell spielen, wie es ihnen gerade möglich ist. Wichtig jedoch war, dass wir im Herbst das Programm bereits fast vollständig zusammen stellen konnten und daher jeder Musiker seine Noten hat. In Verbindung mit dem häuslichen Üben ergibt das dann einen Stand, von dem aus wir direkt mit der Konzertvorbereitung beginnen können, sobald Proben wieder möglich sind.“ Einen konkreten Termin für das geplante Konzert kann Wewel noch nicht nennen. „Das hängt davon ab, wie sich die Corona-Situation im nächsten Jahr entwickelt. Hoffen wir das Beste; wir sind jedenfalls entsprechend vorbereitet.“ – Auf das nunmehr einjährige Dirigenten-Jubiläum angesprochen, äußert sich Wewel in der für ihn typischen Art: “Es war bedingt durch Corona ein seltsames Jahr, das wir uns alle anders vorgestellt hatten. Und was die musikalische und persönliche Zusammenarbeit angeht, kann ich nur hoffen, dass es den Musikerinnen und Musikern mit mir genauso viel Spaß macht, wie mir mit ihnen!“ as