Ordnung muss sein!

„Wurde Largo nicht schon längst eingesammelt?“, „Wie kommt die Nummer 17 zwischen 42 und 43?“, „Hat das Stück King of the Road nicht eine Nummer?“ „Was macht denn die 3. Stimme in meiner Mappe?“- Ja, Fragen über Fragen, die sich stellen, wenn man nach längerer Zeit wieder einmal die Mappe durchforstet und Ordnung schafft. Die Gründe für die meist mit der Zeit entstehende Unordnung sind vielfältig: Manchmal werden Stücke nach einem Auftritt nicht gleich einsortiert, sondern nur schnell vorne in die Mappe gelegt („Das mache ich dann am Freitag in der nächsten Probe“). Oder man leiht sich in einer Probe oder bei einem Auftritt schnell eine benötigte Stimme aus, die dann aber nicht zurück gegeben sondern in einer anderen Mappe einsortiert wird. Und vielleicht war bei einer Notenrückgabe ein Musiker gerade einmal nicht in der Probe, so dass seine Noten in der Mappe verblieben.

Zu den beliebtesten Tätigkeiten gehört das Sortieren der Mappe vielleicht nicht, aber manchmal muss es eben sein! – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Und so stand auch beim Jugendorchester des Musikvereins 1929 Ketsch nach längerer Zeit wieder einmal eine „Aufräumaktion“ an, bei der die Stücke nach ihren Nummern ordentlich sortiert wurden, andere Stücke erstmals eine Nummer erhielten und im aktuellen Repertoire nicht mehr gespielte Stücke aussortiert wurden. Wirklich beliebt sind die Aufräumaktionen bei den jungen Musikerinnen und Musikern nicht, denn schließlich macht es viel mehr Spaß, in den Proben gemeinsam mit anderen sein Instrument zu spielen. Aber von Zeit zu Zeit ist es einfach dringend notwendig, wieder einmal Ordnung zu schaffen. – Eine solche Aufräumaktion verursacht übrigens auch in der Folge noch viel Arbeit, nämlich für Klaus Zorn, den Notenwart des Musikvereins. Denn die zahlreichen aussortierten Stücke bzw. Einzelstimmen müssen natürlich auch wieder den Weg zurück in das umfangreiche Archiv finden und dort korrekt abgelegt werden. Weit über 2.000 Werke umfasst das Archiv des Musikvereins 1929 Ketsch, über das der „Herr der Noten“ seit vielen Jahren aufmerksam wacht.
Chef-Dirigent Patrick Wewel weist darauf hin, dass demnächst sicher auch einmal eine entsprechende Aufräumaktion für die Musikerinnen und Musiker des Gesamtorchesters anstehen wird. „Derzeit proben wir ja in erster Linie für das am Sonntag, 15. Mai 2022, 17:00 Uhr, geplante Frühjahrskonzert in der Rheinhalle. Wir hoffen aber natürlich, dass wir danach im Sommer dann auch wieder Auftritte bei verschiedenen Gelegenheiten in Ketsch und Umgebung spielen können und dafür müssen die Mappen auf einen aktuellen Repertoire-Stand gebracht werden.“   as