Gelungenes Frühjahrskonzert wird überschattet von Trauerfall


Am vergangenen Sonntag strömten viele Menschen aus Ketsch und den umliegenden Orten in die Rheinhalle Ketsch. Das alljährliche Frühjahrskonzert des Musikverein 1929Ketsch e.V. ist für viele ein Muss in dem ersten Quartal des Jahres.
In diesem Jahr hat unser ganzer Stolz – unser musikalischer Nachwuchs – ebenfalls sein Können gezeigt. Da unser Jugendorchester nach der Pandemie nicht mehr spielfähig war, haben sich die beiden Jugendorchester der Musikvereine Brühl und Ketsch mit ihren beiden Dirigenten zu einem Orchester zusammengeschlossen. Es ist jetzt unter dem Namen Panorama-Orchester bekannt.
In der ersten Hälfte des Frühjahrskonzertes haben die Kinder und Jugendlichen aus Brühl und Ketsch in 4 Stücken ihr Bestes gezeigt. Unter der Leitung des Ketscher Jugenddirigent Leonard Diehm eröffneten sie mit bekannten Melodien aus „The Star Wars Saga“das Frühjahrskonzert 2024. Im Anschluss folgte der allseits bekannte Ohrwurm „Viva la Vida“ von der Band „Coldplay“. Um bei gute-Laune-Titeln zu bleiben, präsentierten sie von den „Beach Boys“ das Stück „God only knows“. Zum Abschluss spielte das Panorama-Orchester das Werk „Fascinating Drums“, bei dem das Rhythmus- und Schlagwerkregister bravourös glänzte.
Im Anschluss standen 7 Konzertwerke des Gesamtorchesters der 29er unter der Leitung von Julian Wittig und Leonard Diehm im Programm. Mit einem gesanglichen Einstieg von Sarah Scholz begann ein mystisches Werk aus der Welt der Filmmusik. Aus dem Film „Pirates of the Carribbean“ erklang das Stück „At World’s End“, mit dem das Gesamtorchester unter der Leitung von Julian Wittig beeindruckte. Vor der Pause wurden in dem Stück „The Bombastic Bombardon“ beide Dirigenten sehr gefordert. Das Solostück für Bass-Tuba wurde von Julian Wittig dirigiert und Leonard Diehm glänzte herausragend an seiner Tuba. Mit viel Applaus wurde das Gesamtorchester in die wohlverdiente Pause gelassen. Zur Stärkung konnten die Musiker und Gäste nicht nur ihren Flüssigkeitshaushalt wieder auffüllen, sondern auch eine Kleinigkeit essen, wie Laugenstangen oder Wurst im Brötchen.
Nach der kurzen Auszeit folgte einer der bekannten Märsche von John Philip Sousa mit „Hands Across the Sea“. Nach dem malerischen Werk „Where the River Flows“ waren bekannte Melodien der Beatles in dem Medley „Tribute to George Harrisson“ zu hören. Das vorletzte Stück „Bohemian Tequila“ basiert auf dem Böhmischen Traum und ist ein durchaus interessantes Werk. Das Trompetenregister ließ es sich dabei nicht nehmen in einer Pause während dem Stück mit einem leckeren goldenen Tequila anzustoßen, was für Belustigung im Orchester und Publikum sorgte. Zum Schluss stand ein Medley mit bekannten Fernsehmelodien, wie beispielsweise „Schwarzwaldklinik“, „Traumschiff“, „Tagesschau“ und vielem mehr im Programm. Damit bot das Werk „TV-Kultabend“ einen gelungenen Abschluss der 7 Konzertstücke des Gesamtorchesters der 29er. Mit Standing Ovations und tosendem Applaus wurde das Gesamtorchester zu einer Zugabe aufgefordert. Jedoch musste Dirigent Julian Wittig, der den ganzen Abend auch durch das Konzertprogramm führte, zunächst noch ein paar Worte los werden.
Denn für den Musikverein 1929 Ketsch war es neben dem freudigen und aufregenden Konzert auch ein sehr trauriges Wochenende. Nach über vier Jahrzehnten treuer aktiver Mitgliedschaft musste der Verein seinen Trompeter und Pressewart Alexander Schulz am Freitag zu Grabe tragen. Alex, wie er liebevoll von seinen Freunden genannt wurde, war stets zu jeder Probe da und hätte wie alle anderen Musiker auch am Sonntag beim Frühjahrskonzert mitspielen sollen. Ihn so plötzlich zu verlieren, war für die 29er ein herber Schlag und tiefer Schock. So widmeten sie ihm nicht nur die Zugabe „Das Badnerlied“, welches er bis vor kurzem noch selbst mitgespielt hatte. Zum Ausklang des Konzertes wurden bekannte Titel von seinem liebsten Musiker „James Last“ gespielt, der die Gäste auf ihrem Heimweg begleiten sollte. cz