Probe-Wiederaufnahme

Es sind zwar immer noch nur sehr kleine Schritte, aber immerhin: Es bewegt sich was! Nach den
ersten Lockerungen der baden-württembergischen Corona-Verordnung hatten die Verantwortlichen
im Musikverein 1929 Ketsch die Entwicklung sehr genau verfolgt. Dabei war frühzeitig klar, dass
eine „normale Musikprobe“, wie sie der Musikverein bisher immer am Freitagabend in der
Rheinhallengaststätte durchgeführt hatte, auf absehbare Zeit nicht möglich sein wird. Ziel der
Überlegungen war daher, in einem ersten Schritt überhaupt wieder so etwas wie eine Probe
durchzuführen zu können – und sei es auch nur mit einer sehr begrenzten Anzahl von Musikern.
Eine besondere Schwierigkeit ergibt sich daraus, dass es für Blasorchester keine speziellen
Regelungen gibt. Vielmehr werden die Regelungen für Musikschulen entsprechend herangezogen
sowie die Regelungen für Kultureinrichtungen, wie z.B. Theater und Opernbühnen, und die
Vorschriften für öffentliche Veranstaltungen. Hinzu kommt, dass für die einzelnen Bereiche
teilweise unterschiedliche Zuständigkeiten bestehen und dass sich die Regelungen in einem Prozess
laufender Veränderung und Anpassung befinden. Hier ist es sehr hilfreich, dass der
Blasmusikverband Baden-Württemberg seinen Mitgliedsvereinen eine Handreichung für den Probe-
und Unterrichtsbetrieb zur Verfügung stellt, die ständig aktualisiert und fortgeschrieben wird.
Nach internen Beratungen von Vorstandschaft und Dirigenten wurde ein erstes Konzept erstellt und
dieses auch mit der Gemeinde Ketsch abgestimmt. Auf dieser Grundlage wird jetzt mit einem ersten
„Kleinst-Probe-Betrieb“ begonnen. Ein ganz praktisches Problem zeigte sich dabei auch schon in
der Vorbereitung: Die einschlägigen Regelungen sehen vor, dass der Proberaum aufgrund der
Aerosolbildung in kurzen Abständen durchgelüftet werden muss. – Aber wer die
Rheinhallengaststätte kennt, der weiß, dass ein „Durchlüften“ dort schon aus baulichen Gründen
schlicht nicht möglich ist und die Rheinhallengaststätte auch nicht über eine Klimaanlage verfügt.
Daher wird der Probebetrieb nunmehr in der Rheinhalle starten, die zwar auch keine Klimaanlage
besitzt, dafür aber beidseitig über Fenster verfügt.

Dirigent Patrick Wewel hat sich nicht nur musikalisch auf den Wiedereinstieg in die Probearbeit vorbereitet, sondern auch schon einmal getestet, wie er den Weg von seinem Wohnort in Mannheim nach Ketsch am besten mit dem Fahrrad zurücklegen kann.

Zumindest mit dem Erfordernis der
„Nachverfolgbarkeit“ gibt es bei dem jetzt geplanten Probebetrieb beim Musikverein 1929 Ketsch keinerlei Probleme: Zur Probe kommen darf ohnehin erst einmal nur, wer für die jeweils vorgesehene Probe von dem Dirigenten eingeladen wird; und die Kontaktdaten der Musiker sind
dem Verein bekannt.

„Das ist selbstverständlich nur eine Notlösung unter Berücksichtigung der aktuell gegebenen   Möglichkeiten und kein zukunftsweisendes Konzept“, stellt Dirigent Patrick Wewel klar. „Aber lieber ein wenig Probe, als gar keine Probe. Und ich freue mich, endlich wieder meine Musiker zu
sehen – und hoffe natürlich, dass das umgekehrt auch der Fall ist!“