Helmut Schaefer, der langjährige frühere 1. Vorsitzende des Musikvereins 1929 Ketsch, der dem Verein auch heute noch immer eng verbunden ist und ihm mit Rat und Tat zur Seite steht, prägte einen wichtigen Satz: „Die geringe Zahl der Teilnehmer an einer Jahreshauptversammlung ist Ausdruck des uneingeschränkten Vertrauens der Mitglieder in die Arbeit des Vorstands!“ – Dies unterstellt, war es natürlich nicht verwunderlich, dass die diesjährige Jahreshauptversammlung des Musikvereins am vergangenen Samstag im Saal des Gasthauses „Goldenes Lamm“ äußerst harmonisch verlaufen ist, auch wenn sich die Vorstandschaft etwas mehr Beteiligung erhofft hatte. Neben einigen beruflich oder krankheitsbedingten kurzfristigen Absagen, konnte die ebenfalls abwesende 2. Vorsitzende Nina Zorn die sicherlich „gewichtigste“ Begründung anführen, weshalb sie an der Jahreshauptversammlung nicht teilnehmen konnte: Diese nämlich ist immerhin 3.455g schwer, 53cm groß und am vergangenen Donnerstag zur Welt gekommen! – Viele der – jetzt schon etwas älteren Musiker – erinnern sich noch, dass früher, also zu Zeiten von Lamm-Wirt Theo (Großvater) und Rudi Albrecht (Vater), der Musikverein unter der Leitung von Dirigent Dieter Kaufmann seine regelmäßigen Freitagsproben immer oben in diesem Saal abhielt. Danach ging es nach unten an die Theke. Und auch darüber kann der eine oder andere Musiker noch heute eine (oder mehrere) Geschichte(n) erzählen … – Später probte der Musikverein 1929 Ketsch übrigens viele Jahre in der Neurottschule, bevor er dann, im Zuge der Umgestaltung der Neurottschule zu einer der ersten Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg, seine Räumlichkeiten in der Rheinhalle Ketsch bezog.
Ein Überraschung für einige Teilnehmer der Jahreshauptversammlung war der Beginn der Veranstaltung, denn dass der Musikverein 1929 Ketsch nicht nur die „traditionelle Blasmusik“ beherrscht, wurde hier deutlich: Statt dem Fliegermarsch, brachten die Musiker zur Eröffnung eine bekannte Arie von Händel („Lascia ch`ia pianga“) in einem speziellen Instrumental-Arrangement für Blasorchester von Jugenddirigent Leo Diehm zu Gehör. Die nachfolgende Ehrung der verstorbenen Mitglieder erfolgte mit dem Stück „Abide with me“ – übrigens ebenfalls in einem Arrangement von Diehm. Davon abgesehen, gab es jedoch keine Überraschungen. Der Musikverein 1929 Ketsch ist personell und finanziell gut aufgestellt. Nach den Corona-bedingten Einschränkungen geht es inzwischen mit Proben und Auftritten wieder regulär weiter, auch wenn besonders die Nachwuchsgewinnung ein großes Thema ist, bei der künftig verstärkt Anstrengungen unternommen werden. Der Wiederbeginn wurde unterstützt durch zahlreiche Maßnahmen wie Workshops und Probewochenenden, für die Förderungen im Rahmen des IMPULS-Projekts in Anspruch genommen werden konnten. Die Vorstandschaft dankte hier namentlich Tubist Clemens Dortelmann für seinen unermüdlichen Einsatz und sein hohes Engagement, das die Inanspruchnahme der Förderungen und die Realisierung der einzelnen Maßnahmen möglich gemacht hat. In diesem Jahr standen nur zwei Neuwahlen auf dem Programm. Mit Nina Zorn (2. Vorsitzende) und Stefan Strobel (Schriftführer) wurden die bisherigen Amtsinhaber jeweils einstimmig für weitere zwei Jahre wiedergewählt. as