Amateurmusikfonds

Ende Juli – der Musikverein 1929 Ketsch war zu dieser Zeit gerade intensiv mit den letzten Vorbereitungen und dem Aufbau für das 29er Musikfest 2023 beschäftigt – erschien eine kurze Pressemitteilung der Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V., dass demnächst eine erste Ausschreibung für Projektförderungen im Rahmen des Amateurmusikfonds erfolgen würde. Das Besondere am Amateurmusikfonds ist, dass es ihn überhaupt gibt! Dieser wurde neu geschaffen und auf Beschluss des Deutschen Bundestages zunächst einmal mit 5 Mio. EUR ausgestattet. Verwaltet wird der Fonds vom Bundesmusikverband Chor & Orchester und richtet sich an Chöre, Orchester, Bands, Musikvereine, Kirchenmusikensembles und sonstige Organisationen aus dem Amateurmusikbereich. Der Fonds ergänzt den bisherigen Bundeskulturfonds, von dem nämlich die Amateurmusik bislang explizit ausgeschlossen war. Im Zentrum des Fonds (neben anderen Programmbereichen) steht die Projektförderung, für die  bundesweit insgesamt Mittel in Höhe von 3,75 Mio. EUR zur Verfügung stehen. Der Fonds soll Musikensembles unterstützen, sich neuen künstlerischen Projekten zu widmen und wieder mehr Amateurmusik auf die Bühne bringen. Es sollen künstlerische Impulse, Methoden und zukunftsweisende Ideen für die amateurmusikalische Arbeit vermittelt werden. Ausdrücklich wird auch die musikalische Nachwuchsgewinnung als Projektthema genannt. – Und genau an dieser Stelle sind wir dann auch beim Musikverein 1929 Ketsch, der sich sehr stark in der Nachwuchsgewinnung und -förderung engagiert. Oder wie es Schatzmeister Wolfgang Wimmer formuliert: „Wir investieren im Rahmen unserer Möglichkeiten viel in die Jugend, denn die Jugend ist die Zukunft des Vereins. Und wenn es finanzielle Förderungen gibt, dann versuchen wir diese zu erhalten, um zusätzliche und noch mehr Angebote für unsere Jugend realisieren zu können.“ –

Kämpft mit dem Wind bei der Aufstellung eines Banners ebenso erfolgreich wie mit den Formulierungen, inhaltlichen Anforderungen und dem Kleingedruckten in Förderanträgen: Tubist Clemens Dortelmann. – Foto: Musikverein 1929 Ketsch

Nach der Pressemitteilung im Juli war es aber erst einmal wieder recht still um den Amateurmusikfonds geworden. Tubist Clemens Dortelmann, im Musikverein inzwischen der „Profi“ für öffentliche Fördermaßnahmen, der im Rahmen der sog. IMPULS-Förderung in den letzten Jahren bereits zwei Projekte erfolgreich für den Musikverein 1929 Ketsch realisieren konnte, aber recherchierte die Förderbedingungen und Antragsfristen und formulierte und reichte rechtzeitig einen Förderantrag für das Jahr 2024 zum Thema Nachwuchs-Integration ein.
Jetzt bleibt erst einmal abzuwarten, ob der Projektantrag des Musikvereins Berücksichtigung findet. Das hängt u.a. davon ab, wie genau das Projekt des Musikvereins nach Auffassung der zuständigen Jury in das Ausschreibungs-Schema des Amateurmusikfonds passt – aber natürlich auch davon, welche Konkurrenzprojekte es noch gibt, denn schließlich sind die Mittel begrenzt. Mit einer Entscheidung wird erst im Dezember gerechnet.
Sollte das Projekt für das Jahr 2024 bewilligt werden, dann beginnt für Dortelmann jedoch erst recht die Arbeit, denn die kurzfristige Planung und Umsetzung der einzelnen Projektmaßnahmen ist noch deutlich aufwändiger als die Antragsstellung. Doch auch damit hat Dortelmann Erfahrung und weiß genau, welche Schritte im Rahmen einer erfolgreichen Projektumsetzung gemacht werden müssen. as